Bremerhaven – Dreh- und Angelpunkt für Waffenlieferungen

Wie jedes Jahr finden heute wieder Ostermärsche statt, im Bundesland Bremen gibt es einen in Bremen und einen in Bremerhaven. Insbesondere Bremerhaven spielt im derzeitigen Ukraine-Krieg eine besondere Rolle. Was der US-Imperialismus an Militärtechnik in die Ukraine liefert, wird über Bremerhaven nach Europa geschafft. BLG Logistics ist daran beteiligt, dort werden die Fahrzeuge an Land geholt, anschließend erfolgt dann der weitergehende Transport durch den Hafen und über deutsche Autobahnen. Neue Lieferungen kommen etwa im Wochentakt nach Bremerhaven, die Transporte durch die Stadt laufen nahezu täglich. In den nächsten Wochen werden weitere 150 Schiffsanläufe mit Schützenpanzern, weiteren Waffen und Militärfahrzeugen erwartet. Die erste Lieferung hatte Bremerhaven Mitte Februar erreicht.

Nicht nur die jüngsten Waffenlieferungen zeigen den Stellenwert des Hafens. Bereits seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich der Hafen dort zu einem der bedeutendsten Umschlagplätze für Militärtechnik in Europa herauskristallisiert. Besonders deutlich wurde dies zuletzt im Jahr 2020. An der militärischen Großübung ‚Defender 2020‘ nahmen rund 37.000 US-SoldatInnen teil. Drehscheibe für Transport der Truppen und Technik war damals ebenfalls Bremerhaven. Der Hafen, insbesondere der Kaiserhafen und die daran angeschlossene ABC-Insel, erfüllen wichtige logistische Voraussetzungen.

In dem Ukraine-Krieg ist nach wie vor kein Ende in Sicht. Immer mehr rote Linien werden überschritten. Lieferungen von schweren Waffen sind heute Normalität, vor unserer Bremer Haustür werden täglich unzählige davon abgefertigt und in das Kriegsgebiet geliefert. Wir beobachten eine immer weitergehende Zuspitzung der zwischenimperialistischen Widersprüche mit einer akuten Weltkriegsgefahr auf der einen Seite und auch eine zunehmende Relativierung einer klaren Haltung gegen imperialistischen Krieg bei Gewerkschaften und der radikalen Linken auf der anderen Seite, die sich mehr und mehr von dem deutschen Regierungskurs vereinnahmen lassen. Heute muss die Losung und die Positionierung gegen den imperialistischen Krieg so klar sein wie nie zuvor. Als KommunistInnen müssen wir hierzulande auch die Rolle des deutschen Imperialismus besonders herausstreichen.

Der Hauptfeind steht im eigenen Land!