Demo 1. Mai 2019

Wir haben uns zusammen mit anderen Genossinnen und Genossen entschieden auf der internationalistischen und revolutionären 1.Mai Demonstration einen Block unter der Parole “Nieder mit dem falschen Frieden” zu organisieren. Wir rufen dazu auf sich am 1.Mai in Bremen in den “Roten Block” mit uns einzureihen!

Hier folgt unser gemeinsam erarbeiteter Aufruf:

Der 1. Mai ist kein Feiertag, sondern ein Kampftag!

Wir haben uns dazu entschlossen, den 1. Mai nicht gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der Polizei zu bestreiten. Trotzdem wollen wir uns diesen besonderen Tag nicht nehmen lassen, sondern gemeinsam hier in Bremen auf der revolutionären und internationalistischen 1. Mai Demonstration auf die Straße gehen. Wir rufen dazu auf, mit uns im Roten Block gemeinsam ein Zeichen gegen Ausbeutung und Unterdrückung zu setzen.

Der 1. Mai ist der Kampftag der Arbeiterinnen und Arbeiter. Rund um den Globus gehen Menschen auf die Straße, um gegen Ausbeutung und Unterdrückung zu kämpfen. In den verschiedensten Formen und mit verschiedensten Mitteln richtet sich der Kampf gegen den Kapitalismus und seine Erscheinungen. Von Industriezentren bis in die unterdrückten Länder dieser Welt leiden Völker unter der Herrschaft des Kapitals.

Für die Mehrheit der Menschheit gehören Armut, Vertreibung, Krieg und Ausgrenzung zum Alltag. Auch in Deutschland prägen Existenzängste, schlechte Arbeitsbedingungen, horrende Mieten, Diskriminierung und Arbeitslosigkeit die Lebensrealität vieler Menschen. Die offizielle Vertretung der ArbeiterInnenklasse übernehmen hierzulande große Gewerkschaften, organisiert im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), sowie Parteien, welche mit sozialer Gerechtigkeit werben. Doch vertreten sie wirklich die Interessen von uns, der ArbeiterInnenklasse? Durch politische Reformen und partnerschaftliche Verhandlungen mit den KapitalistInnen versuchen sie, die Lage der Arbeiterinnen und Arbeiter zu verbessern. Genau in dieser Partnerschaft liegt ein großes Problem. Im Grundsatzprogramm des DGB heißt es:,,mit Hilfe von Steuern sowie tarif-, vermögens- und gesellschaftspolitischen Maßnahmen mehr Verteilungsgerechtigkeit durchsetzen“. Ohne zu betrachten woher die ungleiche Verteilung kommt, gleicht die Forderung nach Verteilungsgerechtigkeit einem Zahnarzt, der eine Wurzelentzündung oberflächlich behandelt, anstatt den Karies als Ursache zu entfernen.

Der Kapitalismus basiert darauf, dass Menschen die für den Unterhalt ihres alltäglichen Lebens aufkommen müssen, gezwungen sind, gegen Lohn zu arbeiten. Die Arbeiterinnen und Arbeiter verkaufen ihre Arbeitskraft an KapitalistInnen. Für diese KapitalistInnen kommt der Profit allein daher, dass er den Arbeiterinnen und Arbeitern weniger Geld gibt, als er durch ihre Arbeit einnimmt. Da jede Erhöhung des Lohns einen Abzug vom Gewinn bedeutet, steht das Interesse der KapitalistInnen immer im Gegensatz zu denen der Arbeitenden.

Ein auf Reformen basierter Ansatz bewegt sich in klaren Grenzen, da der Kapitalismus eben gerade darauf beruht, die Arbeitskraft auszubeuten. Es wird deutlich, dass die Interessen der beiden Gruppen nicht miteinander vereinbar sind und das Wirtschaftssystem genau auf diesem Widerspruch basiert. Die Gewerkschaft, deren Aufgabe es eigentlich wäre den Lohnkampf entschlossen an der Seite der ArbeiterInnenklasse zu führen, haben sich anstatt dessen für das Konzept der sogenannten Sozialpartnerschaft entschieden. Hierbei wird versucht Forderungen von Arbeiterinnen und Arbeitern mit denen der UnternehmerInnen in Einklang zu bringen. Es wird also versucht, nicht vereinbare Interessen zu vereinbaren.

Leiharbeit

LeiharbeiterInnen stellen einen immer größer werdenden Teil der ArbeiterInnenklasse dar. Dabei verdienen LeiharbeiterInnen für die gleiche Arbeit monatlich im Schnitt 1300€ brutto weniger als ihre fest angestellten Kolleginnen und Kollegen. Anstatt LeiharbeiterInnen zu unterstützen, handelte die Gewerkschaft IGM 2017 mit den Unternehmen aus, dass LeiharbeiterInnen anstatt zuvor 18 Monate bis zu 48 Monate in einem Unternehmen arbeiten können, ohne danach von diesem übernommen werden zu müssen.
Die Stammbelegschaft und die LeiharbeiterInnen werden gegeneinander ausgespielt. Dadurch steigt die Konkurrenz zwischen uns allen und wir werden auseinander getrieben und gespalten. 34% der LeiharbeiterInnen der BRD sind ausländischer Herkunft. Migrantinnen und Migranten sind auf dem Arbeitsmarkt doppelter Unterdrückung ausgesetzt, da sie nicht nur deutlich weniger verdienen, sondern ihnen von rechtskonservativen und faschistischen Kräften Verantwortung an sämtlichen gesellschaftlichen Problemen gegeben wird. Die Hauptursache für die Ungerechtigkeiten in diesem Land wird verschleiert. Bremen ist eine Hochburg für Leiharbeit in Deutschland. Genau deshalb wollen wir gerade hier ein starkes Band der Klassensolidarität schaffen und rechtskonservativer Gesinnung den Kampf ansagen.

Hand in Hand mit der Polizei?

Ein weiterer Grund für eine alternative 1. Mai Demonstration stellt der seit 1978 fest etablierte Platz der Gewerkschaft der Polizei im DGB dar. Eine Gewerkschaft, die die Anliegen der Polizei vertritt, welche mit Schlagstöcken und Pistolen die Interessen des Deutschen Staates durchsetzt. Eines Staates, dessen Hauptinteresse die Stabilisierung der kapitalistischen Verhältnisse ist, die in der Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter besteht. Dass die Polizei sich in eine Demo von Arbeiterinnen und Arbeiter einreiht und geduldet wird, ist ein Ausdruck für den falschen Kampf, den der DGB führt.

Revolutionärer 1. Mai

Wir haben uns dagegen entschieden am 1. Mai mit dem DGB zu laufen und rufen als ein klares Zeichen gegen die Politik der Sozialpartnerschaft und ermüdenden Reformen zu einem revolutionären und internationalistischen 1. Mai auf. Ein Kampf für Sozialreformen muss zwar ein Mittel sein, aber der Zweck muss in der sozialen Umwälzung bestehen! Wir haben es satt uns von einem Staat und dessen Apparaten vertreten zu lassen, dessen Interessen den unseren absolut entgegengesetzt sind. Wir als ArbeiterInnenklasse müssen die Vertretung unserer Interessen wieder selbst in die Hand nehmen und uns gemeinsam organisieren. Nur so ist es möglich, dem kapitalistischen System den Rücken zuzukehren und ihm eine neue Form des gesellschaftlichen Lebens unter Führung der ArbeiterInnenklasse entgegenzusetzen.

Jeder Kampf, den wir so führen, macht uns stärker!


May Day is not a day to celebrate, it is a day to fight!

We have decided to not march side by side with the Federation of German Trade Union nor the Federation of the Police Union. Nevertheless, we will not stay at home on this important day, rather, we will go outside on the street and march for the revolutionary and internationalist May Day Demonstration. We are calling everyone to join us in the Red Block to take a stand against Exploitation and Oppression.

May Day is the day of action for the working class. Around the world, Workers march on the streets to fight against Exploitation and Oppression. In various forms and with the most various means this struggle is aimed against capitalism in all his appearances. From the industrial centers of the world to the oppressed countries, most of the people suffer from capitalism. For the 90% in this world, Poverty, Displacement, War and Discrimination are their everyday life.

In Germany, many people suffer from existential fear, bad working conditions, high apartment rents, discrimination and unemployment. The official administration of the working class is taken by big Federation of Unions just as the DGB, and by political parties, which are advertising with “social justice”. But are these Unions and Parties really working in favor of the working class?
These Groups and Party try to bring change through political reform and negotiation in partnership with the capitalist. Exactly in this type of partnership lays the problem.

They are shouting for a “redistribution of wealth” through taxes, without asking where the unfair distribution of wealth comes from.

Capitalism as political and economic system is based on the principal that Workers, who must pay for their everyday life, are forced to sell their work force for a wage. The capitalist, the owners of the means of production, gain their profits through paying the workers less then the wealth he produces. Because raising wages minimizes the profits of the Capitalist, the interest of the workers and the capitalist are a direct and incompatible contradiction.

Temporary Employment

A growing number of workers in Germany is temporary workers. Meanwhile temporary workers get 1300 Euro less salary on average than contract workers. Instead of fighting together with the temporary employed workers the big unions like IGM are making deals with the capitalist that harm the rights of the temporary employed. The old- established unions as well as the capitalist try to divide us and try to spread competition inside the working class. 34% of the temporary employed workers are migrants and suffer from a dual exploitation because they mostly earn a lesser wage than German workers and their also discriminated by fascist and right- wing conservative parties and are hold responsible for almost any societal problems. The main source of the problems is hidden by these parties. Bremen is a stronghold for temporary employed workers and because of that we want to establish class solidarity and fight together against right- wing and conservative parties that try to divide us.

The way of Reforms is really restricted in its possibilities because capitalism is based on the exploitation of the workers. The interest of the workers and the capitalist can not possibly meet. The Unions that try to discuss in partnership with the capitalist are not standing for the interest of the working class but try to calm them down with false promises of “social justice”.

Side by Side with the police?

Another reason to not march with the May Day Demonstration of the DGB is the presence of the Federal Union of the police. A union that represents the armed forces, who are willing to enforce the interest of the German state by guns. A state, which main interest is to keep the capitalist order that exploits the masses. Marching with the police shows the false intentions of the DGB.

Revolutionary May Day

We have decided against walking with the DGB and the police to take a stand against social partnership and Reforms and are calling for every worker to join our revolutionary and internationalist May Day Demonstration. We are fed up by this state and its apparatus which are working against our interest. We, the working class, must try to administrate ourselves in order to fight together for our interests. The organization of a united working class is necessary to turn our back to the capitalist system and find a new form of societal organization under the leadership of the workers.

Every fight that we participate in makes us stronger!