Selbstverständnis

Dieser Text ist als vorläufiges Selbstverständnis unserer Gruppe, der Kämpfenden Jugend, zu verstehen. Hier soll ein Überblick darüber gegeben werden, wie wir die Welt verstehen und welchen Kampf wir führen wollen und führen werden. Dieses Selbstverständnis reißt dabei verschiedene Themen an und hat deshalb nicht den Anspruch auf eine allesumfassende und für immer bestehende Richtigkeit. Vielmehr ist es der aktuelle Stand, welcher die Positionen wiedergibt, die wir zum jetzigen Zeitpunkt – zum Zeitpunkt unserer Gründung – vertreten. Natürlich gilt es diese Standpunkte zu jedem Zeitpunkt auf ihre Richtigkeit überprüfen und ggf. zu korrigieren.

Wir sind eine junge Gruppe, die gerade anfängt öffentlich aufzutreten. Es liegt in der Natur der Sache, dass wir in unserem theoretischen Denken und in unserer Praxis nicht frei von Fehlern sein werden. Deshalb ist es unsere Pflicht, auch dieses Selbstverständnis immer weiter zu entwickeln. Hierbei ist besonders hervorzuheben, dass wir einige Punkte nicht in ihrer theoretischen Gänze ausführen werden, da wir diesen Text sowie unsere ganze politische Arbeit massentauglich halten werden und nichts von irgendwelcher Selbstprofilierung aufgrund von vermeintlichem Intellekt und Belesenheit halten.

Zuerst werden wir unsere Sicht auf die Gesellschaft darlegen. Zentrale Aspekte sind hierbei die Art und Weise wie gewirtschaftet wird, welche Eigentumsverhältnisse durch den Staat aufrechterhalten werden und welche Auswirkungen das auf die Massen hat. Zentral ist hierbei die Rolle des Staates, der das System mit Gewalt durchsetzt und somit unseren Ideen, die wir skizzieren werden, unversöhnlich gegenübersteht. Abschließend legen wir dar wie wir für unsere Überzeugungen und somit gegen die Ausbeutung der Menschen kämpfen werden.

In was für einer Welt leben wir?

Wir leben im Kapitalismus. Doch was heißt das? Und warum ist das so? Haben uns unsere Politiklehrer und –lehrerinnen in der Schule nicht immer beigebracht, wir würden in der heiligen und ach so tollen Sozialen Marktwirtschaft leben? Was ist denn damit? Um es kurz zu machen: Die „Soziale Marktwirtschaft“ ist der Kapitalismus mit einigen staatlichen Stabilisierungsmaßnahmen. Doch dazu später mehr.

Wir leben in einem Wirtschaftssystem, das auf dem Privateigentum fußt und in dem der Profit Produktionszweck ist. Dies sind die beiden Hauptaspekte, die die kapitalistische Wirtschaftsweise kennzeichnen und die es zu verstehen gilt. Wenn man diese beiden Punkte versteht, lässt sich darauf aufbauend auch die hiesige Gesellschaft erklären.

Das Privateigentum ist Grundlage und Notwendigkeit des Kapitalismus. Ohne das Recht auf Eigentum wäre dieses Wirtschaftssystem nicht überlebensfähig und damit dieses System weiterbesteht, garantiert der bürgerliche Staat diese Ausbeutungsverhältnisse – wenn nötig mit Gewalt. Wir werden weiter unten darlegen, warum die bestehenden Eigentumsverhältnisse in unseren Augen abgeschafft gehören. Um diese aber überhaupt verstehen zu können, ist es wichtig zu begreifen, dass der Staat dabei eine Rolle einnimmt, in der er diese Verhältnisse und somit die Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter durchsetzt. Wenn diese gegen ihre Ausbeutung kämpfen, bekämpft der Staat sie.

Doch erstmal: Was heißt denn „Recht auf Eigentum“? Und warum sollte das ein Problem sein? Besitzen wir nicht alle gerne Dinge? Natürlich. Doch es geht nicht um das Eigentum jedes einzelnen, nicht um die Zweizimmerwohnung von Oma Erna und auch nicht um den Kleinwagen von Opa Heinz. Es geht darum, dass die Produktionsmittel das Privateigentum einiger weniger sind und diese darüber verfügen können.

Produktionsmittel sind die Dinge, mit denen wir tagtäglich bei unserer Arbeit in Kontakt kommen: Werkzeuge, Computer, Fahrzeuge, Fabriken etc. Wir arbeiten mit ihnen, doch weder sie noch das Ergebnis unserer Arbeit gehört uns. Sie gehören den Kapitalistinnen und Kapitalisten. Diese besitzen die Produktionsmittel, mit denen wir arbeiten, und bestimmen, wann wir wie mit ihnen arbeiten. Sie sind ihr Eigentum. Und dieses Eigentum setzen sie stets zu ihrem Vorteil ein. Das heißt, die Produktion richtet sich nach dem Interesse einiger weniger.

Ob etwas gebraucht wird, wird damit zur Nebensache. Entscheidend ist, ob die Kapitalistinnen und Kapitalisten meinen, damit Geld verdienen zu können. Die gesamtgesellschaftliche Produktion richtet sich somit nicht nach den Bedürfnissen der Gesellschaft. Was produziert wird, entscheiden die Kapitalistinnen und Kapitalisten und diese streben nach Profit.

Profit erwirtschaften heißt – vereinfacht ausgedrückt  – so zu arbeiten, dass man am Ende mehr Geld hat, als man vorher investiert heißt. Im Kapitalismus heißt das ganz konkret: Die Kapitalistinnen und Kapitalisten geben Geld für Material, Werkzeuge, Arbeitskraft usw. aus. Die Arbeitskraft wird nun dahingehend ausgebeutet, dass sie mit den Rohstoffen, die ihr zur Verfügung gestellt werden, arbeitet. Durch diese Arbeit, durch das Verarbeiten der gegebenen Teile zu einer Ware innerhalb einer bestimmten Zeit, entsteht etwas, was die Kapitalistinnen und Kapitalisten für mehr Geld verkaufen können. Sie haben einen Profit erwirtschaftet.

Damit dieser Vorgang funktioniert, ist es wichtig, dass die fertige Ware auch gekauft wird. Das heißt, die Kapitalistinnen und Kapitalisten sind darauf angewiesen, dass es ein zahlungsfähiges Interesse für seine Ware besteht. Doch was heißt das konkret für uns? Dass du etwas brauchst, bedeutet erstmal überhaupt nichts. Du brauchst vor allem das Geld, um es dir kaufen zu können. Denn: Das Privateigentum des einen, ist der Ausschluss des anderen. Das Essen im Supermarkt gehört nicht dir  solange du nicht genug Geld dafür hinlegst. Dabei ist es auch egal wie viel Hunger du hast. Menschen erfrieren auf der Straße, obwohl Wohnungen leerstehen, Menschen sterben an heilbaren Krankheiten, obwohl wir Medikamente wegwerfen, Menschen verhungern, obwohl die Läden voll mit Essen sind. Und warum? Weil nicht entscheidend ist, was wir brauchen, sondern was wir bezahlen können. Das ist Kapitalismus.

Die Arbeiterinnen und Arbeiter besitzen kein Privateigentum, das es ihnen erlaubt Profit zu erwirtschaften. Sie müssen ihre Lebenszeit verkaufen, um so Geld zu bekommen. Die Lebenszeit wird so zur Arbeitszeit und das Geld, das sie erhalten, bekommen sie als Lohn ausgezahlt. Der Lohn reicht in der Regel dafür, sich selbst zu erhalten: Miete, Essen, Kleidung, Hobby. Bei manchen bleibt am Monatsende mehr über als bei anderen, aber bei keinem reicht es um sagen zu können, man sei nun unabhängig von seiner Lohnarbeit. Das Spiel geht am Ersten des nächsten Monats von vorne los. Diese Menschen, wir alle, die unsere Lebenszeit verkaufen müssen, weil wir kein großes Privateigentum besitzen, sind Lohnabhängige – wir sind die Arbeiterklasse!

Dadurch, dass die Produktionsmittel von der Arbeiterklasse getrennt werden, wird auch nicht gemeinsam entschieden wer überhaupt arbeiten darf. Es entsteht Arbeitslosigkeit. Ein Gedankenspiel, das dieses Phänomen erklärt: Eine Ware wird von einer Arbeiterin produziert. Sie arbeitet viel, gleichzeitig sind zwei andere Menschen, die dieselbe Lehre gemacht haben, arbeitslos. Warum teilen sich diese drei Menschen die Arbeit nicht und fahren den Rest der Zeit an den See? Weil die Arbeitskraft für die Kapitalistinnen und Kapitalisten eine Ware ist und sie so wenig wie möglich ausgeben wollen, um möglichst viel zu verdienen. Das heißt konkret: Möglichst wenig Menschen einstellen, die dann möglichst viel arbeiten. Die Arbeitsplätze sind begrenzt, werden durch den technischen Fortschritt sogar weniger und die Arbeiterinnen und Arbeiter müssen untereinander um ihre Jobs kämpfen. Dabei gehen zwangsläufig Leute leer aus.

Diese werden in unserer heiligen „Sozialen Marktwirtschaft“ dann durch Arbeitslosengeld und andere Maßnahmen aufgefangen. Der Sozialstaat in Deutschland – Hartz-IV, Kindergeld, Mindestlohn usw. – , den die SPD, der DGB und die ganzen anderen „Vertreter der Arbeiterinnen und Arbeiter“ so abfeiern, hält den Kapitalismus und damit unsere Armut am Laufen. Natürlich ist ein Mindestlohn zu unterstützen, aber er ändert nichts an den grundlegenden Ausbeutungsverhältnissen. Es werden emotionale Debatten von Politikern in Talkshows geführt wie viel Mindestlohn denn nun vertretbar wäre und um wie viel Euro der Hartz-IV-Satz denn diesmal erhöht wird. Es geht darum wie man die Armut betreut, damit die Leute die Fresse halten. Die Armut als solche abschaffen, darüber redet niemand.

In diesem System, in dem immer mehr Menschen leer ausgehen, suchen die Menschen nach Antworten auf die Frage, warum es ihnen immer schlechter geht. Wenige Menschen werden immer reicher, während viele immer ärmer werden. Die oben beschriebene Gesellschaft, in der wir leben, ist gekennzeichnet durch zwei sich entgegenstehende Klassen: diejenigen, die Produktionsmittel besitzen und zu ihrem Profit einsetzen – die Kapitalistenklasse – und diejenigen, die ihre Arbeitskraft verkaufen müssen – die Arbeiterklasse.

Dieser Klassenwiderspruch, der den  Kapitalismus kennzeichnet und für das Armbleiben der Massen verantwortlich ist, wird jedoch vertuscht. Er wird durch Ideologien wie Nationalismus, Rassismus, Sexismus, Antisemitismus etc. verdeckt und die Menschen von der eigentlichen Ursache ihrer  Armut abgelenkt. Zu jedem dieser Punkte lässt sich hinsichtlich  ihrer Ursache und Auswirkung viel sagen, sie eint jedoch, dass sie die Arbeiterinnen und Arbeiter gegeneinander ausspielt.  Anstatt den Kampf gegen die Kapitalistenklasse aufzunehmen spalten diese Formen der Diskriminierung die Arbeiterklasse. Es wird das Bild erzeugt, dem „deutschen Arbeiter“ ginge es so schlecht, weil so viel Geld für „die Ausländer“ ausgegeben werde. Am Ende des Tages sitzen beide jedoch im selben Boot: Sie sind vom Profitstreben der Kapitalistenklasse abhängig und die lacht sich ins Fäustchen, wenn die Arbeiterinnen und Arbeiter sich aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts oder ihrer Religion untereinander zerfleischen.

Für welche Alternative kämpfen wir?

Wir sind Kommunistinnen und Kommunisten.  Das heißt, wir verfolgen die Idee einer klassenlosen Gesellschaft, in der es kein Privateigentum an den Produktionsmitteln mehr gibt. In dieser Gesellschaft soll so produziert werden, dass  die Bedürfnisse aller befriedigt werden. Jeder Mensch soll nach seinen Fähigkeiten an der Produktion, die gesellschaftlich organisiert wird, mitarbeiten

Wir sind der Auffassung dass ein System, in dem nicht einige wenige entscheiden, was produziert wird, dem Kapitalismus in jeder Hinsicht überlegen ist. Das heißt, der  Produktionszweck muss die Befriedigung der Bedürfnisse aller sein und darf nicht dem Profitstreben der Kapitalistenklasse unterworfen sein. Wir halten den Kapitalismus für wahnsinnig uneffizient, da wir tagtäglich Tonnen von Produkten herstellen, die kein Mensch braucht. Jedes Jahr werden Waren im Wert von Abermilliarden von Euros ungebraucht weggeworfen, weil sie produziert wurden, obwohl sie niemand kaufen wollte oder konnte. Das Profitstreben der Kapitalistinnen und Kapitalisten führt genau zu dieser Verschwendung von Material und Arbeitskraft, weil sie natürlich nur spekulieren können, ob jemand ihr Produkt kauft. Wir halten es für schlichtweg dumm, die Produktion nach Spekulationen einiger weniger auszurichten, die noch nicht einmal die Versorgung aller im Kopf haben, sondern nur ihre Verkaufszahlen.

Dem stellen wir ein Wirtschaftsmodell entgegen, in dem kollektiv gewirtschaftet wird. Durch die Abschaffung des Privateigentums und der Vergesellschaftung der Produktionsmittel können diese effizient genutzt werden. Effizient heißt für uns: So viel Arbeit wie nözig, so wenig Arbeit wie möglich. Es gilt zu ermitteln wie viel von bestimmten Dingen gebraucht wird und diese dementsprechend zu produzieren. Die Produktion wird gesamtgesellschaftlich geplant und organisiert. Durch das Internet gibt es die Möglichkeit, dass Informationen in Echtzeit verarbeitet werden. Jede Supermarkt-Kette arbeitet so und plant ihren Betrieb. Diese geplante Form des Wirtschaftens sorgt auch dafür, dass die Konkurrenz unter den Arbeiterinnen und Arbeitern nicht mehr besteht. Jeder Mensch soll im Rahmen seiner Möglichkeiten mitarbeiten und die Arbeit auf alle verteilt werden.

Nur in einem System, in dem die Arbeit vergesellschaftet wurde, können die oben skizzierten diskriminierenden Ideologien verschwinden. Deshalb müssen die Kämpfe gegen diese Ideen stets mit der Idee des Klassenkampfes verbunden werden.

Dieser Klassenkampf ist für uns jedoch keine hohle Phrase, sondern der Kampf der Arbeiterinnen und Arbeiter gegen ihre Unterdrückung und somit gegen den bürgerlichen Staat. Dieser diktiert die kapitalistische Wirtschaftsweise und wird diese bis aufs Letzte verteidigen. Wer dieses System stürzen möchte, wird es mit dem Staatsapparat und seiner Gewalt in Form von Bullen, Gerichten und Knästen zu tun bekommen. Unsere Vorstellung einer anderen Gesellschaft lässt sich nicht von heute auf morgen umsetzen, sondern kann nur das Ergebnis eines langwierigen Kampfes der Arbeiterklasse gegen diesen Staat sein.

Das bedeutet, dass sich unsere Klasse erheben und den alten Staat zerschlagen und einen eigenen, einen sozialistischen Staat aufbauen muss. Deshalb muss sich die Arbeiterklasse  als Ganzes verstehen und für ihre Befreiung als Klasse kämpfen. Dies setzt einen aufopferungsvollen Kampf voraus, in dem man das Wohl der Klasse dem eigenen überordnet und die Kapitalistenklasse und den Staat als Klassenfeinde erkennt und zerschlägt.

Um den Klassenkampf zu organisieren und erfolgreich durchzuführen brauchen wie eine Partei neuen Typs nach Lenin. Dies ist eine Partei, die es aktuell nicht in Deutschland gibt und deswegen aufgebaut werden muss. Diese kommunistische Partei ist so aufzubauen, dass sie die besten und aufrichtigsten Genossinnen und Genossen vereint, um so den Klassenkampf zu organisieren. Ihr kommt gewissermaßen eine Führungsrolle im Klassenkampf zu, die es braucht, um die Massen anzuleiten. Hierzu ist es notwendig, dass sich alle revolutionären Kräfte immer mehr vernetzen, da die kommunistische Partei eine Notwendigkeit zum erfolgreichen Kampf gegen die Kapitalistenklasse und den bürgerlichen Staat ist. Besonders nach dem Zerschlagen des bürgerlichen Staates braucht es die kommunistische Partei, um den sozialistischen Staat aufzubauen und gegen seine Feinde zu verteidigen. Hierzu wollen wir unseren Teil beitragen.

Wie wollen wir arbeiten?

Wir sind eine junge Gruppe, die aus Menschen in verschiedensten Lebenssituationen besteht: Wir gehen zur Schule, arbeiten, studieren, sind arbeitslos. Wir stehen zusammen für diese Idee einer klassenlosen Gesellschaft und wollen gegen unsere Ausbeutung kämpfen. Hierzu wollen wir die Massen von unseren Ideen überzeugen und sie für unseren Kampf gewinnen. Diese Menschen treffen wir jeden Tag auf der Arbeit, in der Schule, auf der Straße. Diese Menschen müssen wir wieder erreichen.

Für uns als kommunistische Gruppe ist der Antifaschismus eins unserer wichtigsten Ideale. Wir treten den Faschisten da entgegen, wo wir sie treffen und werden nicht von ihnen ablassen, ehe sich nicht der letzte Nazi aus unserer Stadt verpisst hat. Dennoch glauben wir, dass „nur“ Antifa nicht reicht. Die antifaschistische Aktion hat sich vielerorts leider in eine Szene verwandelt, die mehr und mehr den Kontakt zu den Massen verloren hat. Deshalb muss unsere Arbeit schwerpunktmäßig außerhalb einer solchen Szene stattfinden. Wir müssen in die Viertel unserer Städte gehen und die Menschen dort erreichen. Wir müssen ihre Sprache sprechen, ihre Sorgen ernst nehmen und unsere Politik so formulieren, dass sie leicht verstanden werden kann.

Unsere theoretische Basis, auf der unsere politische Arbeit fußt, ist der Marxismus-Leninismus, welcher für uns unbedingt die Verbindung von Theorie und Praxis bedeutet. Die revolutionären Gedanken von Karl Marx werden heutzutage in der Öffentlichkeit, in Uniseminaren, aber auch teilweise in linken Gruppen von ihrer revolutionären Praxis abgetrennt. Dadurch wird ihnen jegliches Potenzial zu einer wirklichen Umwälzung des Systems genommen. Der Marxismus gehört nicht den Lesekreisen, der Marxismus gehört auf die Straße! Deswegen ist es die Aufgabe aller Revolutionärinnen und Revolutionäre, diesen revolutionären Geist wieder unter die Massen zu bringen.

Wir wollen Menschen, die sich gegen ihre Unterdrückung wehren wollen mitreißen und sie nicht zuerst mit Texten, Vorträgen und Ähnlichem bombardieren ehe wir „anerkennen“, dass sie Teil unserer Bewegung sind. Wir müssen den Leuten das Gefühl geben, wirklich mitwirken zu können und sie nicht von oben herab belehren zu wollen. Jedes Gespräch mit einer Tochter oder einem Sohn der Arbeiterklasse kann mehr revolutionären Geist beinhalten als jedes Buch, das in Lesekreisen gewälzt wird.

Wir sehen dabei vor allem die Jugend als treibende Kraft der revolutionären Bewegung. In ihr liegt eine Kraft und Motivation, die wir uns erhalten müssen. Wir müssen deshalb vor allem Jugendliche erreichen und sie für unseren Kampf gewinnen. Wir wollen ein Teil der Arbeiterjugend sein, ihre Sprache sprechen, mit ihr kämpfen und von ihr lernen.

Wir wollen unsere politische Linie auf tagesaktuelle Themen anwenden und unseren Mitmenschen so unsere Idee einer klassenlosen Gesellschaft näherbringen. Es ist weder sinnvoll oder zielführend Vorträge und Workshops zu Themen zu veranstalten, wenn man dabei die real stattfindenden sozialen Kämpfe nicht beachtet. Ein Beispiel: Als kommunistische Bewegung müssen wir uns wieder aktiv in die Arbeitskämpfe für mehr Lohn einbringen. Wir sehen den Reformismus zwar als untauglich für das Erreichen einer wirklich gerechten Gesellschaft, allerdings wäre es zynisch und fahrlässig, wenn man diese Kämpfe nicht dennoch unterstützt. Als Kommunistinnen und Kommunisten müssen wir endlich wieder mit der Arbeiterklasse zusammen kämpfen und so ihre Herzen für unsere Ideen gewinnen. Nur wenn wir als aktive und treibende Kraft in Arbeitskämpfen mitwirken, können wir die Menschen davon überzeugen, dass es sich lohnt für mehr zu kämpfen als 3% mehr Lohn oder zwei Stunden weniger in der Woche arbeiten zu müssen.

Diese Überzeugungsarbeit muss in den Vierteln und auf den Straßen unserer Städte stattfinden. Um diese Arbeit leisten zu können, müssen wir nun eine Basis aufbauen. Wir müssen wachsen, uns theoretisch weiterbilden und diese in der Praxis umsetzen. Wir müssen uns weiter vernetzen und eine Gegenmacht aufbauen, die vereint zusammensteht. Nur wenn wir eine gut vernetzte kommunistische Bewegung haben, können wir diesem System entgegentreten und es überwinden.

Kämpfende Jugend
März 2019