Seit dem Jahr 2019 gibt es in Bremen wieder eine revolutionäre und internationalistische 1.-Mai-Demo. Damals hat sich ein Bündnis aus unterschiedlichen Gruppen, Organisationen und AktivistInnen zusammengetan, um dieses Projekt ins Leben zu rufen. Seitdem hat diese Demonstration jährlich stattgefunden, nur 2020 wurde aufgrund der Pandemie eine Kundgebung abgehalten. Die knapp 1.000 TeilnehmerInnen im 1. Jahr und die über 1.200 TeilnehmerInnen im letzten Jahr zeigen, dass es auch in Bremen den realen Wunsch nach einer revolutionären 1.-Mai-Demo gibt. Wir freuen uns, dass wir auch wieder in diesem Jahr im Bündnis „Internationalistischer und revolutionärer 1. Mai in Bremen“ zusammen mit vielen GenossInnen und FreundInnen an der Vorbereitung mitwirken konnten.
1. Mai 2022
13.00 Uhr
Bremen Hbf
Gemeinsam gegen Ausbeutung und Unterdrückung!
Wir dokumentieren im Folgenden den Aufruf des Bündnisses:
Internationalistischer und revolutionärer 1. Mai
Dieses Jahr soll es in Bremen wieder eine konsequent internationalistische und revolutionäre 1. Mai Demonstration geben. Zum vierten Mal soll der 1. Mai in Bremen verschiedene Kämpfe zusammen auf die Straße bringen und zeigen: Auch in der BRD organisieren sich Menschen und kämpfen gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Ausgrenzung.
Der 1. Mai ist ein internationalistischer Tag, unsere Kämpfe haben trotz lokaler Besonderheiten ihren Ursprung im gleichen System. Auf der ganzen Welt gehen an diesem Tag Arbeiter*innen auf die Straße, um für ein besseres Leben abseits vom Kapitalismus zu demonstrieren und ihrer Wut, aber auch ihrer Kraft und Hoffnung Ausdruck zu verleihen. Lasst uns dies am 1. Mai auf die Straße tragen!
Der Kapitalismus hat uns an einen Punkt gebracht, an dem Klimakrise, Kriege und wachsende Armut Milliarden von Menschen existentiell bedrohen. Der imperialistische Kampf der Großmächte um Einfluss, Ressourcen und Marktanteile führt zu einer weiteren Zerstörung von Lebensgrundlagen im Globalen Süden, was viele Menschen in die Flucht zwingt. Als Linke stellen wir uns weder auf die Seite von Putins Phantasien eines großrussischen Reichs noch auf die Expansionsbestrebungen der NATO. Beide Seiten führen die Politik fort, die uns in die gegenwärtigen Krisen geführt haben. Die deutsche Politik nutzt ihrerseits den Krieg in der Ukraine aus, um den Militarismus in der BRD salonfähig zu machen. Während die Preise steigen und in Gesundheit, Bildung und Soziales Geld eingespart und gekürzt wird, werden 100 Mrd. für Aufrüstung ausgegeben und in Zukunft jährlich 2 % des BIP in die Kriegswirtschaft gepumpt. Das Gerede der Bundesregierung von Menschenrechten und Frieden ist heuchlerisch angesichts der militärischen und wirtschaftlichen Unterstützung von Regimen wie dem Iran, Ägypten, der Türkei oder dem Krieg gegen Geflüchtete und der darin forcierten Zusammenarbeit mit zahlreichen Diktaturen.
Der 1. Mai ist ein revolutionärer Kampftag und keine sozialdemokratische Feierlichkeit, unsere Kämpfe haben das Ziel den Kapitalismus zu beseitigen. Trotzdem lassen wir es uns nicht nehmen im Hier und Jetzt für bessere Bedingungen zu kämpfen:
Für bessere Arbeitsbedingungen, wie die Arbeiter*innen von Amazon, Gorillas oder in der Pflege, gegen Fallpauschalen und Privatisierung, gegen Mieterhöhungen und Hartz IV, gegen Lager und Abschiebungen, Polizeigewalt und strukturellen Rassismus uvm. Mit der Rechtfertigung zurückhaltender Lohnforderungen angesichts „schwieriger“ Zeiten haben unsere Kämpfe nichts gemein. Auch feministische Kämpfe gehören an diesem Tag laut und stark auf die Straße. Weltweit kämpfen Feminist*innen und LGBTQIA+ gegen Femizide, häusliche Gewalt, rechte Ideologien, Trans- und Queerfeindlichkeit und unbezahlte Hausarbeit.
Keine der bürgerlichen Parteien wird an unseren Problemen grundsätzlich etwas ändern. Wir müssen die Sache selbst in die Hand nehmen!
Lasst uns in diesem Sinne am 1. Mai gemeinsam die Straße nehmen und unsere verschiedenen Kämpfe zusammentragen:
Gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Ausgrenzung!
Lasst uns unsere Kämpfe hier mit den Kämpfen der Unterdrückten in aller Welt verbinden!
Genug ist Genug!
Hoch die Internationale Solidarität!