LLL-Gedenken in Hannover

Auch in Hannover nutzten wir den heutigen Tag, um den Genossen Lenin und Liebknecht sowie der Genossin Luxemburg zu gedenken. In der derzeitigen Situation entschieden wir uns gegen ein gemeinsames Gedenken mit unseren Genossinnen und Genossen in Berlin, was hoffentlich eine einmalige Entwicklung bleibt.

Wir widmeten den Tag neben den großen Persönlichkeiten den gefallenen Kommunistinnen und Kommunisten, welche mit unserer Stadt untrennbar verbunden sind. Hierfür besuchten wir Stolpersteine für KPD-Genossen sowie Gedenkstätten für die Verbrechen an Kommunistinnen und Kommunisten in unserer Stadt. Wir legten rote Nelken nieder und verlasen Infotexte, um über die Schicksale und Taten zu informieren und zu gedenken.

Bild 1:
Walter Krämer, der letzte legale Sekretär der KPD in Hannover. Er wird nach seiner Haftzeit in Hannover in das Konzentrationslager Buchenwald verlegt, in dem er als Funktionshäftling (Kapo) die medizinische Hilfe der Häftlinge neu organisiert und sogar eine Schließung eines Sonderlagers für jüdische Häftlinge erwirken kann und somit vielen Menschen das Leben rettet. Dies verschafft ihm den Spitznamen „Arzt von Buchenwald“.

Bild 2:
Otto Kreikbaum und seine Frau Luise Lüpke, beide aktive KPD-Mitglieder. Otto Kreikbaum war vor allem im Roten Frontkämpferbund aktiv, was ihm eine KZ-Haftstrafe sowie einen Aufenthalt im Moorlager einbrachte. Während seiner kurzfristigen Rückkehr in Hausarrest nach Hannover nimmt der NS-Staat ihm und seiner Frau die vier Kinder unter fadenscheinigen Argumenten weg. Danach muss er als Zwangsrekrut in einem Bewährungsbataillion an der Ostfront kämpfen, wo er sein Leben lässt. Luise Lüpke ist auch nach dem Krieg und bis zu ihrem Tod 1980 weiter als Kommunistin aktiv.

Bild 3:
Das Mahnmal für das Gerichtsgefängnis Hannover. Hier hielten die Nazis viele politische Gegner gefangen. Besondere Erwähnung haben die vielen sozialistischen Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer Hannovers verdient, welche nach den Zerschlagungen ihrer Gruppen zu Hunderten in diesem Gefängnis einsaßen. Auch der KPD-Vorsitzender Ernst „Teddy“ Thälmann saß hier sechs Jahre lang in Isolationshaft, bevor er in Buchenwald erschossen wurde.

Bild 4:
Die Gedenkstätte für die Kriegsgefangenen des NS-Staates. Insgesamt ruhen hier 386 Menschen, welche ihr Leben in Gefangenschaft verloren. Besonders perfide ist die Erschießung von 154 sowjetischen Menschen, welche vier Tage vor der Befreiung Hannovers von der Gestapo durchgeführt wird, bevor diese feige flieht. Unter den Toten ist eine Frau, welche erst mit dem dritten Schuss auf sie fällt; diese Standhaftigkeit ermöglicht Peter Palnikow die einzige Flucht an diesem Tag.

Die heldenhaften Taten unserer Genossinnen und Genossen sind unvergessen und sie leben in unserem Kampf weiter!

Erinnern heißt kämpfen!

Organisation und Solidarität!

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und dass dieses Jahr besonders scheiße war, dürfte für niemanden was Neues sein. Man könnte sich jetzt über die täglichen Nachrichten von rechten Netzwerken innerhalb der staatlichen Institutionen aufregen, rassistische Polizeigewalt anprangern, sich benachteiligt fühlen, weil Aktionäre weiterverdienen, während wir für 60% auf Kurzarbeit sind, ausrasten, weil Flüchtlinge noch immer an den Grenzen sterben müssen, oder eine lückenlose Aufarbeitung der rassistisch motivierten Morde fordern, vielleicht sogar der vom NSU. Und ja, das sollte man durchaus tun und alle Menschen, die dies machen, machen es auch zurecht. Eins sollte dabei allerdings mittlerweile auch der gutgläubigsten Person klar geworden sein: von diesem Staat haben wir nix zu erwarten! Ein Staat, dessen Interessen im kompletten Gegensatz zu denen der arbeitenden Klasse stehen, wird keine Geschenke verteilen.

Doch was tun, wenn der Onkel Horst einem nicht die gewünschte Rassismusstudie schenkt? Richtig, selber besorgen! Deshalb gilt nicht nur in Zeiten von Corona, sondern immer, wenn an diesem kranken System etwas verändert werden soll: Organisation und Solidarität!
Gerade an den zweiten Aspekt möchten wir erinnern, denn dieser Staat setzt alles daran, jegliche revolutionären und fortschrittlichen Bewegungen zu kriminalisieren. Seien es die §129-Verfahren, die inhaftierten Antifas, die migrantischen revolutionären Bewegungen oder die G20-Proteste. Deswegen nehmt Euch ein bisschen Zeit in diesem Lockdown, zwischen Arbeit, einkaufen und schlafen und organisiert Euch in der Roten Hilfe und leistet einen Beitrag zu gelebter Solidarität. Schreibt den Inhaftierten, unterstützt die Angeklagten, kauft ein Shirt bei Avantgarde Classwear, setzt damit ein Zeichen gegen die §129-Verfahren und spendet Euer Weihnachtsgeld!

Initiative “Gemeint sind wir alle”

Spendenkonto für Roter Aufbau Hamburg

Rote Hilfe

Netzwerk Freiheit für alle politischen Gefangenen

Hoch die internationale Solidarität!

25.11. in Hannover

Anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen wurden auch in Hannover verschiedene Aktionen durchgeführt. Unter anderem tauchten an unterschiedlichen Stellen Transpis an Brücken auf. Einige Fotos davon erreichten uns.

Frauen, wehrt euch und kämpft!

Flyer und Graffiti gegen Gewalt an Frauen

Im Zuge des gestrigen Tages wurde ein Bild gemalt und uns wurde ein Flyer zugesckickt, auf welchen wir hier nocheinmal aufmerksam machen möchten.

Betroffen sind wir Alle, keine Frau ist alleine.

Uns wird täglich hinterhergepfiffen, uns wird an den Hintern gegrapscht,wir werden geschlagen. Wir werden nicht nur von Fremden eklig angemacht und beleidigt, sondern auch von unseren engsten Kreisen. Das können Chefs sein oder aber auch Freunde und Familienmitglieder. Täglich müssen wir Frauen psychische und physische Gewalt gegen uns erfahren.
Allein in Deutschland wird jede Stunde eine Frau Opfer von häuslicher Gewalt. Jeden Tag versucht ein Mann seine (Ex-)Patnerin zu töten, jeden dritten Tag wird dabei eine Frau ermordet. Und das sind nur die Fälle, die zur Anzeige gebracht werden. Die Dunkelziffer ist um ein vielfaches höher! Gerade in Zeiten von Coronalockdowns haben viele Frauen keine Chance, sich der häuslichen Gewalt zu entziehen. Nicht nur in Deutschland, auch international sind wir Frauen von Gewalt betroffen: Genitalverstümmelungen, Gang Rape und Frauenhandel sind nur ein paar Beispiele für die täglichen Angriffe auf uns Frauen weltweit.

Ein Angriff auf Eine, ist ein Angriff auf uns alle!

Um auf diese Gewalt aufmerksam zu machen, wurde der 25. November zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen erklärt. Auslöser war der brutale und feige Anschlag auf die drei Schwestern Mirabal im Jahr 1960. Die drei Frauen waren aktiver Teil der revolutionären Bewegung gegen den damaligen Diktator der Dominikanischen Republik und wurden dafür verfolgt, gefoltert, vergewaltigt und anschließend ermordet.

Heute am 25.11, jährt sich zum 60. Mal der Mord an den drei Schwestern. Das nehmen wir zum Anlass, um gegen das gewaltsame System zu kämpfen, das uns Frauen dieser Welt heute noch unterdrückt. Denn Gewalt gegen Frauen ist kein Einzelfall, keine Familientragödie, sondern strukturell und im heutigen System zwangsläufig verankert.
Das System in dem wir leben, beruht auf der Steigerung von Gewinnen, es profitiert dabei von der systematischen Unterdrückung von uns Frauen. Damit die Gewinne so stark wie nur möglich gesteigert werden können – müssen wir Frauen unbezahlte Arbeit leisten ( also Hausarbeit, Kindererziehung usw. ) und kriegen weniger Lohn ausgezahlt.
Um dieses ausbeuterische System aufrechtzuerhalten muss es von einer gewaltvollen frauenfeindlichen Ideologie begleitet werden. Diese Ideologie wird uns allen von kleinauf beigebracht und wir Frauen müssen sie täglich am eigenen Körper erfahren.

Aus diesem Grund müssen wir Frauen uns solidarisch zusammenschließen und organisieren. Lasst uns gemeinsam unsere Wut auf die Straße tragen.

Frauen wehrt euch und Kämpft! Denn Frauen die Kämpfen, sind Frauen die leben.

25.11.2020 – Der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen

Heute, am 25.11.2020, ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen.
Dieser Tag wurde eingeführt, weil die Schwestern Mirabal, die Teil der revolutionären Bewegungen in der Dominikanischen Republik waren, 1960 auf Befehl des Diktators brutal vergewaligt, gefoltert und ermordet wurden.

Doch auch heute, ist das Thema Gewalt an Frauen so aktuell wie nie. Wir Frauen werden doppelt unterdrückt, wir werden für weniger Geld als Männer ausgebeutet und wir müssen uns zusätzlich um die Reproduktionsarbeit kümmern. Wir werden täglich beleidigt, geschlagen, angespuckt oder angegrapscht.

Im Zuge dieses Tages sind in Bremen verschiedene Aktionen passiert. So wurden an Stellen, an denen häufig Übergriffe passieren, wie im Bremer Viertel, den Wallanlagen oder der Discomeile, mit Kreide auf den Boden geschrieben, was wir täglich erleben müssen. Und dies ist nur ein Auszug davon.

Doch mit Aktionen wie dieser ist es noch nicht getan! Wir Frauen müssen uns organisieren und dem Patriarchat und dieser Gesellschafft gemeinsam den Kampf ansagen.

Frauen wehrt euch und kämpft, denn Frauen die kämpfen sind Frauen die leben!

Solidarität mit den Betroffenen der Hausdurchsuchungen in Hannover!

Am Mittwoch, den 28. Oktober, durchsuchte die Polizei zwei Wohnungen in Hannover. Anlass dieser Hausdurchsuchungen waren “politische Graffitis”, welche die Betroffenen gesprüht haben sollen.

Wir erklären uns solidarisch mit den Betroffenen und verurteilen diese Maßnahmen, durch die versucht wird, Druck auf Einzelpersonen auszuüben und antifaschistische Arbeit zu kriminalisieren.

In Zeiten wie diesen gilt es diesen Angriffen des Staates mehr denn je entschlossen und solidarisch zu trotzen und antifaschistische und revolutionäre Inhalte auf die Straße zu bringen!

Gegen ihre Repression, für eine antifaschistische Straßen- und Jugendkultur!

Kämpfende Jugend Hannover

Kritik am Polizeivideo der Vice

Vor einigen Tagen veröffentlichte das Onlineportal Vice einen Beitrag unter dem Titel „So So Fucked: Polizei“, welches die deutsche Polizei zum Thema hatte. Da dieser Beitrag eine enorme Reichweite generierte und auch von Genossinnen und Genossen geteilt wurde, soll dieser einer Kritik unterzogen werden. Er offenbart durch und durch kleinbürgerliche und staatsidealistische Züge, von denen es sich als revolutionäre Gruppe zu distanzieren gilt. Dies ist für die Diskussion um die richtige Strategie des antifaschistischen Kampfes sowie der Bildung einer revolutionären Bewegung sehr wichtig, da es im Hinblick auf eine richtige Theorie und Praxis hierzu einer klaren Position bedarf. Das Thema der Polizei gilt es an anderer Stelle zu vertiefen, jedoch bietet dieser Beitrag eine gute Gelegenheit, um auch die in linken Kreisen verbreitete idealistische Kritik an der Polizei aufzuzeigen und ihr eine materialistische Kritik entgegenzustellen.

Zunächst gilt es jedoch festzustellen, dass der Vice-Beitrag hinsichtlich des Ist-Zustandes der deutschen Polizei richtige und wichtige Probleme anspricht, unter der wir als Klasse, insbesondere aber unsere migrantischen Klassenschwestern und -brüder ganz real leiden: Racial Profiling, das Öffentlichwerden rechtsextremer Netzwerke sowie der Alltagsrassismus unter Polizisten sind Probleme, die im Hier und Jetzt stattfinden und gegen die es sich als Klasse auf jede erdenkliche Weise zu wehren gilt. Mögen linksradikale Gruppierungen dies auch verneinen, so ist auch das geltende Recht ein Ort des Klassenkampfes, wo es unbedingte Solidarität mit den Betroffenen derartiger Schikanen von Seiten der Polizei bedarf und wo jeder Schritt zur Eindämmung einer solchen Praxis zu befürworten ist.

Weitergehend muss eine materialistisch-revolutionäre Betrachtung der Polizei als Institution den Beitrag der Vice jedoch auf das Schärfste kritisieren: Hierbei wollen wir direkt den ersten Satz des Beitrags betrachten, mit dem der knapp siebenminütige Erguss kleinbürgerlicher Träumereien beginnt: „Das Hauptproblem der deutschen Polizei ist: Sie ist völlig außer Kontrolle.“ Mit dieser Aussage stellt die Vice fest, dass die Praxis der Polizei problematisch sei. Dem ist – wie oben dargestellt wurde – grundsätzlich zuzustimmen, allerdings offenbart diese Aussage gravierende Fehler in der Analyse der Polizei. Die Formulierung, dass etwas „außer Kontrolle geraten sei“, impliziert, dass man etwas wieder unter Kontrolle bringen, d.h. in einen Zustand versetzen könne, der „funktioniere“. Diese Vorstellung einer für die Bürgerinnen und Bürger „funktionierenden“ Polizei offenbart etwas, was im Folgenden als „Staatsidealismus“ bezeichnet werden soll. Was ist damit gemeint?

Staatsidealismus bezeichnet eine Betrachtungsweise des Staates und seiner Institutionen, welche dadurch geprägt ist, dass sie im Gegensatz zur materialistischen Betrachtungsweise steht, welche Erscheinungen auf der Grundlage ihrer materiellen Basis erklärt. Auf die Frage des Staates bezogen, bedeutet diese idealistische Betrachtungsweise ganz konkret, dass der Staat nicht auf seine Entstehungsgrundlage und seine wirkliche Funktion untersucht wird, sondern in seiner jetzigen Form als gegeben betrachtet wird. Während wir als Kommunistinnen und Kommunisten den bürgerlichen Staat als Klassenstaat begreifen, der es zur Aufgabe hat, die Herrschaft der Kapitalistenklasse zu schützen, geht die staatsidealistische Betrachtungsweise davon aus, dass der Staat als solcher nicht das Problem sei, sondern „lediglich“ entartet wäre und dementsprechend grundsätzlich innerhalb der bestehenden Strukturen verbessert werden könne.

Wenn wir nun auf die „außer Kontrolle geratene Polizei“ zurückkommen, stellt sich die konkrete Frage, wie innerhalb eines bürgerlichen Staates eine Polizei aussehen soll, die „unter Kontrolle ist“, d.h. im Sinne der Bevölkerung agiert. Die Polizei ist die ausführende Gewalt des Staates und somit kein losgelöstes, sondern ein direkt an ihn gekoppeltes Element, welches eben nur im Sinne des Staates handeln kann. Wenn man den Staat nun als Instrument zur Sicherung der Herrschaft der Kapitalistenklasse begreift, so kann auch die an ihn gekoppelte Polizei nur in diesem Sinne handeln und nicht im Sinne des Volkes „unter Kontrolle gebracht werden“. Eine derartige Forderung verkennt den wahren Charakter unserer Klassengesellschaft und seines Staates und offenbart den kleinbürgerlichen Standpunkt der Vice.

Dieser offenbart sich auch im gesamten weiteren Verlauf des Beitrags, welcher nun anhand einiger Beispiele offengelegt werden soll. So wird im Beitrag der Vice folgende Aussage getroffen: „Nein es geht hier nicht darum, alle Polizisten über einen Kamm zu scheren. Es gibt genug Leute, die den Job machen, weil sie Menschen schützen wollen.“ Eine Aussage, die man immer dann hört, wenn man seine auf idealistischen und kleinbürgerlichen Vorstellungen basierende Kritik am Staat und der Polizei nicht mehr zu rechtfertigen weiß oder einfach doch nicht „zu sehr anecken“ möchte. Hierzu ist zu sagen: Die Gründe, warum Menschen zur Polizei gehen, mögen vielfältig sein. Ohne eine dahingehende Studie angestellt zu haben, sei an dieser Stelle behauptet, dass die wenigsten sich für die Polizei entschieden haben, um das deutsche Kapital und den deutschen Imperialismus zu schützen. Allerdings machen sie genau das und werden es auch durch ihre Funktion immer tun, wodurch sie sich auf die Seite des Klassenfeindes und gegen das eigene Volk stellen. Die Vice hat Unrecht, wenn sie sagt, dass man nicht alle Polizisten über einen Kamm scheren sollte: Die Polizei als Institution verteidigt das Recht der Herrschenden und stellt sich somit gegen das Volk. Will das Volk sich vom Recht der Herrschenden befreien, so muss es die Polizei als das behandeln, was sie ist: als ihren Gegner.

Ein weiterer Aspekt, an dem das idealistische Bewusstsein zutage tritt, ist bei der im Video vorgenommenen Beurteilung der Rolle der Staatsanwaltschaft. Staatstreu prangert die Vice-Redaktion an, dass die Staatsanwaltschaft – ohne den expliziten Paragraphen zu nennen – ihrer Pflicht zur Sachverhaltsaufklärung (§160 StPO) nicht nachkomme und nicht gegen die Polizei ermittle, da man ja aufeinander angewiesen sei. Diese Betrachtung mag oberflächlich betrachtet stimmen, unterschlägt jedoch auf fahrlässige Weise, dass die Polizei und die Staatsanwaltschaft eben nur formal unabhängig voneinander sind, im Kern der Sache jedoch lediglich zwei Instrumente desselben Apparats sind. Selbst wenn man der bürgerlichen Politikauffassung folgt, wonach die Bundesrepublik durch die Gewaltenteilung aufgeteilt ist, sind sowohl die Polizei als auch die Staatsanwaltschaft Teil der Exekutive, d.h. der ausführenden Gewalt. Mit ihrem kleinbürgerlichen Gejammer über die vermeintlich ungerechte Staatsanwaltschaft fällt die Vice somit noch hinter die bürgerliche Politikwissenschaft zurück.

Ebenso naiv wie falsch ist das „Fazit“, dass die Vice aus ihrem Bericht zieht: Die Polizei würde durch ihre zunehmend „falsche“ Praxis das Vertrauen der Bevölkerung verlieren, was wiederum ihren Job erschwere. Dass rassistische Polizeikontrollen und -gewalt insbesondere für Migrantinnen und Migranten ein zunehmender Unsicherheitsfaktor werden, ist eine Entwicklung, die es natürlich zu problematisieren und zu bekämpfen gilt. Entscheidend ist jedoch, dass nicht die Polizei als solche, sondern der Kapitalismus immer mehr ins Wanken gerät und immer größere Teile der Bevölkerung die Richtigkeit dieses Systems in Frage stellen. Daraus entstehen Unruhen und Proteste, die die Polizei als Vertreter des Staats unterdrückt. Das schwindende Vertrauen in die Polizei ist somit nicht das Ergebnis einer „falschen“ Praxis, sondern vielmehr ein Zeichen dafür, dass sie ihre Funktion innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft „richtig“ wahrnimmt. Diese aufkommenden Zweifel am System sowie an seinen Institutionen gilt es als revolutionäre Bewegung aufzugreifen. Positionen wie die der Vice, die die Ursachen kleinbürgerlich begreifen, gilt es zu kritisieren und ihnen einen materialistischen Standpunkt entgegenzustellen.
Nicht eine wie auch immer außer Kontrolle geratene Polizei ist das Problem, sondern der Staat, den sie verteidigt! Um sich der peinlich „hippen“ Rhetorik der Vice zu bedienen sei abschließend gesagt: Der Kapitalismus fucked uns ab – Zeit, ihn zu bekämpfen!

Kämpfende Jugend Hannover

Kampf der Klassenjustiz!

Wir erklären uns solidarisch mit den Verurteilten des TKP/ML-Prozesses! Am 28. Juli 2020 wurden die 10 Angeklagten vor dem OLG in München zu Freiheitsstrafen zwischen 2 Jahren und neun Monaten und 6 Jahren und 6 Monaten verurteilt.

Die imperialistische BRD unternahm in den letzten 4 Jahren einen immensen Aufwand, um einen Mammut-Prozess auf die Beine zu stellen. Der Zweck dieses ganzen Verfahrens war einzig und allein die Kriminalisierung von RevolutionärInnen und die Kriminalisierung des Widerstands gegen den türkischen Faschismus.

Wir sagen: Eine RevolutionärIn sein ist kein Verbrechen und der Widerstand gegen den türkischen Faschismus ist und bleibt legitim!

Hoch die internationale Solidarität!

Kampf der Klassenjustiz!

Am 1. Mai von Hannover nach Bremen!

Im Gegensatz zu den letzten Jahren wird es in diesem Jahr eine revolutionäre 1. Mai-Demonstration in Bremen geben. Diese wird von unseren Bremer Genossinnen und Genossen gemeinsam mit anderen Strukturen organisiert. Am internationalen Arbeiterkampftag laufen wir nicht den Verräterinnen und Verrätern des DGB und den Hunden der Polizei hinterher. Der 1. Mai ist kein Feiertag, sondern ein Kampftag!

Als Ortsgruppe Hannover rufen wir dazu auf nach Bremen zu fahren. Schließt Euch uns an und setzt mit uns gemeinsam ein deutliches Zeichen gegen Ausbeutung und Unterdrückung im Roten Block.

10 Uhr / Bremen Hauptbahnhof
Nieder mit dem falschen Frieden!

– Ortsgruppe Hannover –

Revolutionäre 1. Mai Demo in Bremen

Wir haben uns dazu entschlossen, den 1. Mai nicht gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der Polizei zu bestreiten. Trotzdem wollen wir uns diesen besonderen Tag nicht nehmen lassen, sondern gemeinsam in Bremen mit einer revolutionären und internationalistischen 1. Mai Demonstration auf die Straße gehen.

Wir haben uns zusammen mit anderen Genossinnen und Genossen entschieden einen Block unter der Parole “Nieder mit dem falschen Frieden” zu organisieren. Wir rufen dazu auf, mit uns im Roten Block gemeinsam ein Zeichen gegen Ausbeutung und Unterdrückung zu setzen.

Hier gibt es unseren gemeinsam erarbeiteter Aufruf